Straßenbahngeschichten

Karnaval ist rum, umgezogen bin ich auch, Samstag noch eine Klausur und dann sind endlich Ferien!
Dann heißt es Hausarbeit schreiben, Projekt basteln und arbeiten. Scheiße, das Studentenleben hatte ich mir
irgendwie anders vorgestellt ...

läßt mich nicht ganz kalt, dieses Jahr hätte ich echt Lust, mich zu verkleiden und mitzufeiern,
mach' ich aber nicht!

Heute saß ich in der Straßenbahn. Das allein ist schon schlimm genug für mich. Ich ertrage meine Mitmenschen nur sehr schwer. Die Kapuze meiner Jacke tief ins Gesicht gezogen, Musik im Ohr, tat ich, als würde ich schlafen.
Meinen Platz fand ich am Fenster, Zweierbank, neben mich legte ich meinen Rucksack, der Platz war also fast frei.
Jemand tippt mich an, fragte, ob sie sich setzten könne. Brünett, braunäugig, schlank, jung - nett, irgendwie ...
Ob sie eine Fahrkarte hätte, wollte ich wissen. Die spontane Antwort:"Nein, ich habe keine Fahrkarte ...!?" "Dann darfst du dich auch nicht setzen!"
Sie setzte sich dann ihrer Freundin, die auf der anderen Seite einen Sitz ergattert hatte, auf den Schoß. Ich tat weiter so, als würde ich schlafen ...

Ich begrüße das Rauchverbot ausdrücklich!

Dann will ich dem Rest der Welt mal einen guten Rutsch und ein erfolgreiches Jahr 2008 wünschen.

Einer hat keinen Führerschein, will aber zur Probe. Ich mach's. Kann mich doch in Godesberg bestimmt in irgendein Café mit wlan setzen und da was arbeiten - dachte ich. Weit gefehlt!
>wlan?? Das ist was Neues, ne?< hieß es in dem einen Laden. Ein Passant gab mir zwei Tipps, war aber auch nix. >Hier in Godesberg? Nein, aber in Bonn.< Ich muss dazusagen, es hat dort jede Menge Internetshops, da wollte ich mich jedoch nicht reinsetzten. Ich träumte von einem netten Laden, 'nem Tee oder 'ner Schokolade und mit meinem Rechner was tun. Es lief nicht, gibt es dort nicht. Komisch, oder? Vermutlich keine Nachfrage. Der Godesberger scheint nicht das Bedürfnis nach zur Schau gestellter Computeraktivität zu haben und wenn, geht er lieber in ein Internetcafé, obwohl "Café" als Begriff in diesem Fall schon sehr strapaziert wird. Letzten Endes landete ich doch in so einem Laden, nahm in einer knapp bemessenen Holzbox (Nr. 8) Platz und schrammelte auf einer sehr versifften Tastatur rum und spielte mit einer klebrigen Maus. Was sollte ich tun, wollte ich doch die Zeit sinnvoll nutzen. Fern der Heimat , in einer fremden Stadt, Kein Buch dabei aber jede Menge zu erledigen. Nächstes mal nehm' ich mir jedenfalls was zu lesen mit!

Heute bin ich in einem McD gewesen.
Ein kleiner Junge - vielleicht neun Jahre alt, versperrte einem Opa den Weg. Der Opi schimpfte etwas rum, so in der Art von >bäbäbä, mach doch Platz, du kleine Ratte<, oder so ähnlich und hatte dabei eine sehr feuchte Aussprache, jedenfalls ging der Opi dann ungerührt weiter und der Kurze guckte ihm recht verstört hinterher und murmelte was von > aber der brauch mich doch nicht gleich anzuspucken<. Ich kam nicht umhin über die gesamte Situation zu schmunzeln. Ich kann sie beide verstehen, den vom Leben frustrierten alten Mann und den trotz allem doch eigentlich unschuldigen Jungen.